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Freitag, 1. Juli 2016

Shibori mit Farbe aus Beeren


Heute möchte ich dir zeigen, wie du Papier und Stoff mit einer einfachen Shibori-Technik und Pflanzenfarben aus der Küche färben kannst. Das schöne Violett sind Heidelbeeren auf einen Papiertischtuch. Das Gelb kommt vom Gelbwurz (Bestandteil der Curry-Mischung) und das Blau-Grau ist ein Beerenmix von Heidel-, Johannis-und Brombeeren (aus dem Tiefkühler, der geräumt werden musste).

Was du dafür brauchst:
Material, das eingefärbt wird:
- Aus Papier: Tischtuch, auf 69x69cm zugeschnitten z.B. für Geschenke einwickeln
- Aus Stoff: Geschirrtuch aus Leinen, Stofftasche oder Turnsack aus Baumwolle (alles vorgewaschen)

Hilfsmittel:
- flache Schale (Grillschale oder Gratinform)
- Tee-Sieb und Suppenlöffel
- Pfanne
- Gummibänder

zum Färben:
Violett: 1 Tasse Heidelbeeren oder Beerenmix (gefroren, der Saft kommt dann besser raus)
Altrosa: 2 Teebeutel Hagebutten-Hibiskus-Tee
Gelb: 1 EL Gelbwurzpulver oder im Juni geht auch Tagetes



Hier siehst du die eingefärbten Stoffe: Links der Turnbeutel aus Baumwolle und dahinter das Küchentuch aus Leinen. Beides wurde mit demselben Beeren-Mix eingefärbt. Die unterschiedliche Farbe hat damit zu tun, das die Saftfarbe ein "Säuren-Basen-Indikator" ist und je nach Untergrund die Farbe ins Rote (Säure) oder bläuliche (Base) kippt. Gilt auch für Papier.



Pflanzenfarbe aus gefrorenem Beerenmix herstellen:
1. Die Beeren mit Wasser aufkochen und 15 Minuten köcheln lassen.
2. Durch ein Sieb streichen.

Papier einfärben:
Einen Malventee kochen - Gelbwurz mit heissem Wasser anrühren - Heidelbeeren mit heissem Wasser übergiessen und durch ein Teesieb drücken.



Shibori-Technik: 
DIAMOND FOLD



1. Das Papier oder Stoffstück in Streifen falten (Handorgel). 
2. Das Ende 45° Grad abknicken. Danach wieder parallel zur Schmalseite. 
So entsteht ein kompaktes Dreieck.
3. Zwei Ecken mit Gummibändern fixieren.



4.Alle drei Kanten eintauchen. Nur die Ränder, die Mitte bleibt weiss!
Damit ist es ein "dip dye" und wird nicht gekocht. Vorteil: Du musst nicht perfekt abgebunden haben. 5. Ich habe die Farbe etwa 30 Minuten einwirken lassen.


Eindrücklich der Farbwechseln je nach Material.



Ausgewaschen waren die Farben sehr intensiv.



Getrocknet dann einges heller.



Die Farben sind nicht fixiert. Bei den Papier-Tüchern würde ich aufpassen, dass sie nicht nass werden, da sie sonst abfärben könnten. Die Stoffe werde ich jetzt ein paar mal waschen, dann sollten sie nicht mehr abfärben.

Wenn du dich für Pflanzenfarben interessierst:
 Pflanzenfarben-Workshop bei Pascale - Buch Werkstatt Pflanzenfarben 

Gina hatte auf IG gefragt, was man alles mit Löwenzahn machen kann. "Farbe draus herstellen" habe ich geantwortet. Hier einer ihrer tollen Ideen mit den gelben Blumen: willowday.com/lets-paint-with-dandelions

meine pinterest-boards: Shibori - dip dye

Aus den Beeren aus der Tiefkühltruhe kann man auch farbenfrohe Smoothies machen. Ein leckeres Rezept bei Berlingarten.

Herzlichen Dank für deinen Besuch hier bei schaeresteipapier. Über einen Kommentar freue ich mich immer. Verpasse keinen Beitrag mehr und setzt den Blog doch auf deine Leseliste.

Freitag, 22. August 2014

Mit Pflanzenfarben Stoffe färben - Workshop Teil 2


Das sind nun die eingefärbten Tücher mit den selber hergestellten Pflanzenfarben (Färben-Workshop), gewaschen und gebügelt. Ich zeige dir heute, wie ich es gemacht habe:


Ein Teil der Baumwoll-Tücher sind abgebunden mit Shibori (japanische Technik). Es wir kein Wachs verwendet wie bei Batik, sondern nur abgebunden, gewickelt oder genäht und zusammengezogen. Ich habe Murmeln für die Mitte verwendet (Tipp von Dana Craft) und dann mit Gummibändern gewickelt.


Die Variante dazu waren kompakte Wickel mit Kabelbinder eingeschnürt.


Damit die Pflanzenfarben auf dem Stoff (100% Baumwolle und Leinen; weiss) halten, sollte er 1.) gewaschen werden und 2.) gebeizt sein. Bei Pascale habe ich die Stoffe mit Salz (1:8) im Wasser für 1h gekocht. Bessere Ergebnisse erhält man mit Alaun (20% auf Trockengewicht Textil) oder Essigsaurer Tonerde (in Apotheke oder Drogerie erhältlich). Für beide Sicherheitshinweise beachten! 1h kochen und am Besten über Nacht eingeweicht lassen und dann auswaschen. 


Eine weitere Möglichkeit ist, die Baumwolle mit Soda (Natron) vorzubehandeln (1h kochen/über Nacht stehen lassen) und "stark" färbende Pflanzensäfte zu nehmen.


Zwiebel und die grüne Schale von der Baumnuss erfüllen dieses Kriterium bestens. Die Aronia-Beeren haben auch "bestanden". 
Das Rotkraut und die gelb-grünen Farben haben sich alle wieder komplett rausgewaschen!


Die Baumwolle ist eingelegt in roter, frischer Zwiebel-Brühe (färbt Grün). 


Roter Zwiebelsud und der nicht ganz geglückte Indigo-Sud (hellgrau) sehen nach dem Waschen so aus.


Der Leinenschal hat von Aronia und Krapp eine "wolkige" Färbung erhalten.


Die Baumwollbänder habe ich eingetaucht (dip dye) und NICHT ausgewaschen, sondern nur Trocknen lassen. Ergibt ein wunderschönes Geschenkband. Darf nur nicht nass werden...


Ein Küchentuch kann auch als Geschenkpapier verwendet werden.


Diese Tücher sind erst im 3. Anlauf geglückt: 1. Mal Rotkraut/Salz, 2. Mal Rotkraut/Soda, 3.Mal (von links nach rechts): Aronia, Nuss, Aronia, Zwiebelschalen gelb (von Ostern übrig). 

Fazit: Ich war mehr mit den Farben und ihrer Haltbarkeit beschäftigt, als mit den Knüpftechniken (shibori) und würde da gerne noch weiter kommen. Bei mir zu Hause in der Küche wäre es zu Umständlich (geht ja über 2-3 Tage/Platzbedarf). Es war genial Pascale's Garten zur Verfügung zu haben. Nächsten Sommer gerne wieder und spätestens an Ostern gibt es die Eier mit Naturfarben!

Teil 1 verpasst? Kein Problem, HIER geht's zum Färben-Workshop mit Carmen und Pascale.

Buchtipp: "Kinderwerkstatt Naturfarben und Lehm" ab Seite 107.

Bildnachweis: ©  Carmen Sigrist-Scherrer, Natalie Kramer 2014

Ich würde mich  freuen, wenn du mir einen Kommentar schreibst und demnächst wieder bei mir reinschaust! Du kannst meinen Blog auch gerne auf deine Leseliste setzen oder per e-mail (oben rechts) abonnieren.

Freitag, 15. August 2014

Pflanzenfarben selber herstellen, Farben-Workshop


Mit den Gästebeitrag über essbaren Blumen hat es angefangen und ein weiteres gemeinsames Interesse von Pascale und mir stellen wir dir heute vor: Pflanzenfarbe selber herstellen und sie ausprobieren.
Im Frühjahr haben wir das Thema ziemlich bald nach unseren ersten mails über essbare Blüten diskutiert. Das Schicksal oder unsere Terminplaner meinten es gut mit uns und wir fanden einen Termin am Ende der Schulferien diesen August. Bis dahin haben wir beide dann Fachliteratur gewälzt. Letzten Donnerstag war es endlich an der Zeit für den Farben-Workshop. Unsere beiden Kinder (9+11 jährig) waren auch mit dabei. Das Abenteuer konnte beginnen...


Fotografiert hat in unserem provisorischen “Chaos”-Labor Carmen vom Blog ein Schweizer Garten: "Danke vielmals für die tollen Fotos liebe Carmen und dass Du es in unserem provisorischen Labor ausgehalten hast."

Der Workshop hat bei Pascale im Garten stattgefunden. Bei ihr wachsen viele der Färberpflanzen und wir hatten auch genügend Platz um uns auszubreiten.
Auf der Terrasse durfte alles vor sich hin tropfen und Farbspritzer im Rasen waren auch nicht schlimm*. 

*Gerade erholt sich der Rasen wieder von zwei verbrannten Stellen, die wir aus Versehen mit den heissen Pfannen rein gebrannt haben.

Vorbereitung:
- Recherche im Internet und auf pinterest (Natalie): shibori und dipdye
- Fachliteratur : Pflanzenfarben Werkstatt und Entdecke die Farben der Natur von Helena Arendt (auf beiden Blogs besprochen); Werkstatt Naturfarben und Lehm von Heinz Knierriemen und Martin Krampfer (bei Gartenkaut)

Material: 
Pflanzen aus dem Garten oder Pigmente aus der Apotheke. Tipp: Schau mal an Ostern bei den Grossverteilern oder in der Drogerie nach, da wird auch immer spezielles Färbepflanzenmaterial verkauft. Textilien und Aquarellpapier


Was es braucht:
- eine grosszügige Arbeitsfläche
- Kochplatten, alte Pfannen und Gläser mit Verschluss für die Säfte
- einen Wäscheständer für die Textilien und die angetrockneten Aquarelle


Auswahl der Pflanzen:
- Baumnuss Schalen (grün) >Braun
- Apfelrinde >Grün
- Rudbeckia (Gelb-Schwarz)>Grün
- Zwiebel (rot) Grün
- Rotkraut>Violett bis Blau
- Aronia (Apfelbeeren)>Altrosa
- Frauenmantel> Hellgrün
- Randen> Magenta
- Indigo-Pulver> intensives Blau (Ist ein Thema für sich und ohne die dritte Zutat, sowie korrekt gekocht, gibt es nur ein verwaschenes Jeansblau...)
- Krapp-Pulver > rostrot - (das Krapppulver wird im heissen Wasser aufgelöst)

Spannend, dass die gewonnene Farbe nicht immer der Pflanzenfarbe entspricht!




Wie es geht:
Die Blätter oder Blüten können direkt mit Wasser gekocht werden 15-60 min je nach Kraut. Die Rinden müssen kleingeschnitten werden. Randen und Rotkohl werden gehackt, gemixt und durch ein Stofftuch gedrückt.


Die Flaschen mit den fertigen Farbauszügen unbedingt sofort anschreiben und am Besten die Frucht oder das Blatt dazu legen. Nach Verwendung im Kühlschrank aufbewahren. Die Säfte halten sich da einige Tage. (Bild oben und unten: Apfelbaumrinde)

Textilien, die man mit Pflanzenfarbe behandelt, sollten vorher gebeizt werden (1h in Salzwasser kochen, Verhältnis 1:16). Die Stoffe dann einige Stunden im Farb-Sud liegen lassen, damit sie die Farbe optimal aufnehmen können. Zuverlässig und schnell (1h) sind Zwiebeln und Baumnusshüllen(grüne Schale aussen). Rotkraut (unten im Bild) und Randen waschen sich leicht wieder raus und die Farben kippen leicht von Violett ins Blau...


Angewandte Techniken: 
- shibori (abbinden, japanische Technik): kreisförmig geknüpft mit Gummibändern und Glasmurmeln* in der Mitte oder Kabelbinder mit zufälliger Faltung
- dip dye (teilweise eintauchen)

*Tipp von Dana Craft


Die Tücher sind im Nuss-Sud (kalt).


Aquarell
Aquarellmalen geht direkt mit den Farbauszügen. Einfach mit dem Pinsel rein und los geht's. Mit weisser Ölkreide und dann die gewonnene Farben grosszügig darüber aquarellieren. So entsteht eine Negativform.


Fazit von unserem ersten Pflanzenfarben-Workshop: 
Die Farben herstellen aus Pflanzen von und im Garten ist unkompliziert und das Aquarellieren damit macht Spass. Für das Färben der Textilien braucht es nochmals eine gründliche Recherche zum Fixieren der Farben. Die Farben wechseln während des Trocknungsvorgangs ihre Intensität. Violett (Rotkraut und Randen) ist sehr instabil.

Tipp mit Kindern: 
Mein Sohn ist 9 und Pascale’s Tochter 11 Jahre alt. Wir wollten sie dabei haben, damit sie sehen wie man mit relativ einfachen Mitteln selbst Farbe herstellen kann. Ob und wie viel sie sich beteiligen wollten, haben wir ihnen überlassen. Selber probieren, mithelfen, nur zu schauen oder was eigenes werkeln.
- Wichtig: Klare Sicherheitshinweise geben (mit Messer schnitzen, Wasser kochen).
- Mit den Farben malen können Kinder sobald sie einen Pinsel halten können, Kleidung entsprechend auswählen.
- Farben herstellen (kochen) kannst Du mit Kindern ab der 3.Klasse unter Aufsicht.

Wie geht es weiter mit den Pflanzenfarben?
Pascale und ihre Tochter machen Tinte aus den Farbsuden. Sie haben bereits erste erfolgreiche Schreibversuche gestartet. Ein Beitrag darüber folgt auf Pascale's Blog Gartenkraut.


Ich werde die Textilien weiterverarbeiten und nach besseren Fixierungsmöglichkeiten als nur mit Essig suchen. Die Ergebnisse bald hier auf dem Blog. Habe auch schon eine Idee für eine Bastelanleitung…

Ein herzliches Dankeschön an Carmen (einschweizerGarten) für’s Dabeisein und die schönen Bilder!

Vielen Dank für Dein Interesse, falls Du Fragen zum Thema hast. Mail uns doch einfach.

Grüess Natalie und Pascale

- Gästebeitrag von Pascale mit Essbaren Blumen
- Bericht über Pascal's Gartenkraut-Garten bei Carmen

Bildnachweis: ©  Carmen Sigrist-Scherrer, Pascale Treichler (Farbblatt), Natalie Kramer (Aquarelle) 2014

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Dienstag, 1. Juli 2014

Buch - Werkstatt Pflanzenfarben


Neues ausprobieren und darüber schreiben, wenn's gefällt noch vertiefen. Das ist etwas vom schönsten am Blog schreiben für mich. Pflanzen als Stempel, mit Zwiebelschalen Ostereier färben...da gibt es aber noch viel mehr: Rotkohl, Randen, Kurkuma...höchste Zeit sich Fachliteratur zu bestellen! Ausgewählt  habe ich dafür das Buch "Werkstatt Pflanzenfarben" von Helena Arendt. 

Titel, Autor, Inhalt, Thema
Werkstatt Pflanzenfarben AT-Verlag 2009, Helena Arendt, natürliche Malfarben selber herstellen und anwenden

Erster Eindruck
Sehr umfangreich - von der Tradition - über die verschiedenen Methoden der Farbherstellung - Farbskala von Rot, Gelb, Grün, Blau zu Braun-Schwarz mit den passenden Pflanzen. Die Anwendungsbeispiele sind erstklassig! Luftige Aquarelle, zarte Pflanzendrucke und auch nur schon die Farbmuster sind wunderschön....Kompliment an die Künstlerin.


Wie sind die Anleitungen konzipiert?
Pflanzenportrait, Farbgewinnung und Anwendungsbeispiel. Fotos der Pflanze, alte Illustrationen und die gemalten Bilder. Zum Teil mit detaillierten Arbeitsschritten. Sachlich gehaltener Text inkl. lateinischen Bezeichnungen.

Für wen ist es gedacht? Buchtipp für:
Für Lehrpersonen im Bereich Gestalten, Hobbymaler und Bloggerinnen wie Pascale oder mich, die sich vertieft mit Pflanzenfarben beschäftigen möchten. Farbgewinnung und Verwendung mit Kindern ist machbar, wobei eine Vorauswahl getroffen werden muss, da einige der Pflanzen schwach bis sehr giftig sind. 




Umfang und Preis
176 Seiten, gebunden, CHF 34.90, Euro 16.99, www.at-verlag.ch/Werkstatt_Pflanzenfarben


Bereits im Blog besprochene Bücher von Helena Arendt: Naturgeschenke + Entdecke die Farben der NaturHier geht's zur Bücher-Übersicht bei schaeresteipapier. Pascale vom Blog Gartenkraut hat dieses Buch auch besprochen.   

Bildnachweis: Fotografie © Helena Arendt, AT Verlag / www.at-verlag.ch

(Disclaimer: Ich habe vom Verlag ein Besprechungs-Exemplar bekommen. Geschrieben habe ich 100% meine persönliche Meinung. Zur Info: Der Buch-link zu Amazon im Artikel ist ein Partner Net-link. Ob du die Bücher in der Bibliothek ausleihst, unter Freunden tauschst, im Buchladen kaufst oder im Internet bestellst, ist ganz dir überlassen.)

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